Superman ist wohl einer der schwersten zu verfilmenden Superhelden. Unzählige Versuche gab es den Mann aus Stahl auf Leinwand zu bannen und nur wenige Gelang dies auch. Nun versucht es erneut Bruce Timm und sein Team an ihm. Als Vorlage dient der Preisgekrönte Comic “All Star Superman” von Grant Morrision (Autor) und Frank Quitely (Zeichnungen). All Star Superman ist eine abgeschlossene Geschichte und handelt von den letzten Tage des sterbenden Helden.
Originaltitel: All Star Superman
Regie: Sam Liu
Laufzeit: 76
FSK: 12
Ton: Portugiesisch (Dolby Digital 2.0), Deutsch (Dolby Digital 5.1), Englisch (DTS-HD 5.1), Französisch (Dolby Digital 5.1), Spanisch (Dolby Digital 2.0)
Untertitel: Deutsch
Regionalcode: B
Bildformat: 16:9 - 1.77:1
TV-Norm: 1080p
Produktion: 2010
Erschienen: 25. Februar 2011
Vertrieb: Warner Home Video
Preis: 20€
Ein untergehender Planet, verzweifelte Wissenschaftler, letzte Hoffnung, freundliches Paar.
Die erste bemannte Expedition zur Sonne ist dem Untergang geweiht. Lex Luther setzt alles daran das diese Mission scheitert und es wäre ihm gelungen, wenn nicht Superman eingegriffen hätte. Der Mann aus Stahl schafft es mit seinem erweiterten Bioelektrischen Aura die Astronauten zu retten, doch woher kommt diese neue Kraft? In der Mondforschungsstation stellt sich heraus, dass sich durch die Nähe zur Sonne, Supermans Zellen mit Sonnenenergie gesättigt sind und im wahrsten Sinne des Wortes vor Energie explodieren. Dies hat zufolge das Supermans Kräfte zunehmen, ihn aber auch immer näher seinem Tod bringen. Was macht ein Held, wenn er nur noch wenige Wochen zu leben hat und es noch so vieles zu Erledigen gibt. So bringt er endlich den Mut auf seiner großen Liebe Lois Lane seine wahre Identität und seine Gefühle für sie zu gestehen. Als Geschenk zu ihrem Geburtstag braut er ihr ein Superhelden-Elixier das ihr die selben Kräfte verleiht wie ihm und es ihr so ermöglich für 24 Stunden alles mit ihm zu teilen, sei es ein Ball in Atlantis oder ein Spaziergang auf dem Mond. Doch dies ist noch nicht das Ende, so gibt es noch die Unbeantwortbahre Frage zu beantworten, zwei kryptonnische Astronauten zu stoppen, Lex Luther das letzte Mal zu besiegen und schlussendlich das Herz der Sonne zu reparieren.

Die Geschichte wurde als zwölfteiliger Comic ausgelegt und befasst sich mit den verschiedenen Seiten seines Daseins. Das Super-Elixier steht dafür das er einzigartig ist und seine Geliebten nicht alles mit ihm teilen können. Die kryptonnische Astronauten spiegeln wiederum die böse Seite von ihm wieder.
Daraus entstehet eine Episodengeschichte, was im Comic sehr gut funktioniert aber im Film zu einem etwas unangenehmen Handlungsfluss führt. Aus Grund der kürzen Spielzeit haben es nicht alle Episoden in den Film geschafft. Sehr schade denn genau die Szenen fehlen, welche den Comic so interessant gemacht haben. So geht man nicht auf den Tod von Jonahen Kent ein, welcher Clark vor Augen führt das er trotz all seiner Kräfte nicht jeden retten kann.
Außerdem wurden einige Szenen geändert und anders angeordnet, damit überhaupt eine verbundene Geschichte für einen Film entsteht. Das Ende unterscheidet sich auch etwas vom Comic und wurde im Film sogar besser gelöst.
Animation:
Mag sein das die Geschichte etwas schwach präsentiert wird, aber dafür bekommt bis dato die beste Arbeit des Animations Team. Wie schon bei den anderen Filmen hat man versucht sich sehr nahe am Zeichner zu orientieren und das ist ihnen gelungen. Statt den üblichen kantigen Gesichtern die man aus den amerikanischen Comics gewohnt ist, gibt es dieses mal dank des Zeichner Frank Quitely schöne runde und feine Formen. Viele Szenen wurden 1:1 aus ihm übernommen. So strotz alles vor kleinen Details. Besonders gut ausgearbeitet wurden die Szenen mit Lois Lane. Wie Superman zu seinem letzten Flug startet und man Lois mit dem roten Umhang sieht ist schon beeindruckend und mit Abstand die beste Szene des ganzen Film.
Dank der Blu-Ray entsteht ein scharfes Bild. Man erkennt noch so kleine Details und die Kanten der Figuren. Zuviel sollte man das Team dennoch nicht loben. Die Qualität steigert sich zwar von Film zu Film, aber man findet immer noch Szenen wo vergessen wurde zu colorieren.
Synchronisation und Ton:
DC wechselt bei jedem Film die Sprecher. So leiht diesmal im englischen Original James Denton (Desperate Housewives) Superman seine Stimme. Er macht seine Arbeit nicht schlecht, aber kommt nicht an den anderen Sprechern von Superman ran. Der deutsche Synchronsprecher macht seine Arbeit ebenfalls recht gut. Lois Lane wird von Christina Hendricks (Mad Men) gesprochen. Zwar auch keine Ideal Besetzung, dennoch macht sie einen ordentlichen Job. An die deutsche Stimme muss man sich etwas gewöhnen. Irgendwie kommt einen die Stimme bekannt vor, ohne dass man sie direkt jemanden zu ordnen kann. Zu guter letzt noch Lex Luthor gesprochen von Anthony LaPaglia (Without a Trace). Dieser Mann hatte Spaß an seiner Rolle was man sofort merkt. Auch die Deutsche Stimme ist sehr gut besetzt. Im großen und ganzen ist die Englische und Deutsche Synchronisation sehr gut gelungen.

Extras:
Das Highlight ist der Audiokommentar von Bruce Timm (Produzent) und Grant Morrison (Autor). Dieser befasst sich aber mehr mit dem Comic als mit dem Film. Zudem ist diese Tonspur nur auf Englisch verfügbar und nicht Untertitelt, was es etwas schwer macht dem den Beiden zu folgen. Dazu gibt es noch zwei Dokumentationen zum Comic. Die gut dreißig minütige Doku “Superman Now” geht auf die Entstehungsgeschichte der All Star Reihe ein und wie die Arbeiten am Comic begonnen haben. Die zweite Dokumentation befasst sich damit wie Morrison auf die Idee von diesem Superman gekommen ist.
Wie üblich findet man 2 Folgen der Superman Zeichentrick Serie auf der BR und wie gewohnt in der Qualität als sie damals im TV gelaufen ist und nur im englischen Original Ton verfügbar. Für alle die Lust auf dem Comic bekommen habe, befindet sich die erste Ausgabe in digitaler Form auf der BR. Sehr nette Idee, zudem ist der Comic sogar auf Deutsch. Weiteres gibt es einen kurzen Einblick auf ihr letztes Werk „Superman/Batman: Apocalypse“ sowie auf das neue Projekt „Green Lantern: Emerald Knights“.
Fazit:
Vergleicht man den Film mit den beiden Vorzeigefilme „Wonder Woman“ und „Batman: Under the Red Hood“, so ist dieser doch etwas schwächer was die Geschichte betrifft. Der Comic lebt von den Gefühlen und Bildern, was man leider im Film nicht findet. Es fehlt einfach das besondere Etwas was den Comic die zahlreichen Preise eingebracht hat. Grant Morrision hatte einen Plan wie die Geschichte erzählt werden sollte und stellt jede Aufgabe und Prüfung als was Besonderes da. Im Film fehlen einfach die ruhigen Seiten des Helden, stattdessen schickt man ihn von einem Kampf zum anderen und die ruhigen Szenen dienen nur als schnelle Lückenfüller.
Auf der anderen Seite gibt es dann noch die Animation, welche von allen Filmen bis jetzt die beste ist. Sei es die gut ausgearbeiteten Figuren, die Kämpfe oder die feinen Details die man überall findet. Das alleine wäre schon ein Grund den Film zu sehen. Wie man es auch nimmt, als Gesamtpaket funktioniert der Film. Um aber den Film voll und ganz zu verstehen kommt man aber um den Comic nicht rum.
Bild – 8/10
Ton – 7/10
Bonus - 9/10
Film – 7/10