Steven Seagal kann es einfach nicht lassen und wirft aller paar Monate einen neuen B-Movie in die Videothek. Mit seinen letzten Werken tat er sich allerdings keinen Gefallen und er sah selber ein, dass seine Filme immer schlechter wurden. Dies wollte er zwar schon ein paar mal ändern, doch so recht konnte er mit keinem Film an seine Erfolge in den Neunzigern anknüpfen. Vielleicht klappt es ja mit seinem neuen „A Dangerous Man“, wobei die Zeichen zumindest in Deutschland eher schlecht stehen ...
Originaltitel: A Dangerous Man
Regie: Keoni Waxman
Darsteller: Steven Seagal, Byron Mann, Jerry Wasserman, Marlaina Mah, Mike Dopud
Laufzeit: 91
FSK: keine Jugendfreigabe
Ton: dts-HD 5.1 (Deutsch, Englisch)
Untertitel: Deutsch
Regionalcode: B
Bildformat: 1,85:1
TV-Norm: 1080p
Produktion: 2009
Erschienen: 05.08.2010
Vertrieb: Kinowelt
Preis: 22€
Film:
Nach einem kleinen Missverständnis muss Shane Daniels (Steven Seagal) in den Knast. Er soll einen Dieb auf dem Gewissen haben, welcher seine Frau angegriffen hat. Nachdem nach ein paar Jahren seine Unschuld bewiesen ist, wird er mit ein paar Kröten Schmerzensgeld wieder auf freien Fuß gesetzt, doch sein Ruf ist für immer Futsch, wie auch seine Frau, welche woanders neu angebändelt hat. Wieder auf freien Fuß gerät Shane aber gleich wieder in den nächsten Schlamassel, obwohl er es sich nur mit einer Pulle Schnaps auf einem Parkplatz bequem machen will. So muss er zwei Autodiebe beobachten, welche wiederum zwei Triaden dabei beobachten, wie sie einen Cop um die Ecke bringen, welcher gerade stört. Shane kann da natürlich nicht tatenlos zusehen und mischt sich ein und die anderen auf. Letztendlich gerät er dabei in eine verzwickte Story rund um die Russenmafia, Triaden und korrupte Cops.

Alles ist in sich ziemlich verworren, was dem Film aber nicht sonderlich gut tut. Eine gradlinigere Erzählweise hätte „A Dangerous Man“ um einiges besser getan, den sobald man anfängt das verworrene zu entwirren und zu hinterfragen, muss man nur mit dem Kopf schütteln. Es gibt einfach zu viele Nebenplots, welche jegliche Spannung aus dem Film nehmen. Im ersten und letzten Drittel fällt dies zwar weniger auf, da hier Regisseur Keoni Waxman die Action ziemlich aufdreht, doch im Mittelteil muss man schon ziemlich mit sich kämpfen um nicht die Vorspuhltaste zu betätigen. In Sachen Action geht es wie gesagt ziemlich ab, was man von Seagal schon lange nicht mehr gewohnt ist. Die Kämpfe und Shoot Outs sind teils ziemlich recht heftig brutal (doch dazu später mehr) und ganz ordentlich choreographiert. Man staunt sogar darüber, dass Seagal recht viel selber agiert, was ja seit langem nicht immer selbstverständlich war. Leider wurden die Fights immer in Nahaufnahme gedreht. Tja, für eine Totale reichte Seagals Fitness dann aber wohl doch nicht.
Darstellerisch braucht man hier nicht viel zu sagen. Seagal spielt mit bekannter und immer gleicher Mimik, egal ob er gerade irgendwelche Typen aufmischt oder eine „romantische“ Szene hat. Der Rest ist ebenfalls auf gewohntem B-Movie Niveau.
Wie bereits erwähnt, ist die Action teils recht heftig ausgefallen, was wiederum der FSK nicht so sehr gefallen haben muss. Um das Siegel „keine Jugendfreigabe“ zu erhalte, musste Kinowelt ordentlich die Schere ansetzten und schnitt fast 3.30min aus dem Film! Zu allem Übel gibt es dieses Mal im deutschsprachigen Raum (sprich Deutschland, Österreich, Schweiz) nur eine Version des Filmes. Somit bleibt nur der Umweg zu einer anderen Veröffentlichung, wobei man dann jedoch auf eine deutsche Synchronisation verzichten muss. Apropos Synchronisation … man schnitt nicht nur viele brutale Szenen heraus, sondern schnippelte auch diverse OneLiner aus der Tonspur! Mehr Infos darüber gibt es wie immer bei den Kollegen von Schnittberichte.com.
Bild:
Die Blu-ray hat ein ganz vernünftiges Bild und kommt ohne große Mängel aus. Schärfe und Kontrast befinden sich in allen Situationen (sprich in hellen und dunklen Szenen) auf recht gutem Niveau.
Ton:
Leider kommt hier zu viel von vorne, was vor allem bei Shoot Outs auffällt. Wirklich direktionale Effekte sucht man vergebens, sogar bei den Explosionen. Selbst wenn die Schüsse von weit weg kommen, liegt alles auf dem Center. Beim englischen Ton das selbe Spiel. Nur die Hintergrundmusik (welche belanglos vor sich herdudelt) und einige Knochenbrüche verirren sich mal auf die hinteren Lautsprecher.
Bonus:
Hier schaut es recht mau aus. Bis auf einen Trailer (in Deutsch und Englisch) gibt es nur noch eine Fotogalerie und ein kleines Feature/Making Of, welches allerdings auch nicht der Rede wert ist. Immerhin soll es noch ein Wendecover geben, wenn die Blu-ray in den Handel kommt.

FAZIT:
„A Dangerous Man“ bietet eine zu verworrene Story (was ja noch zu verschmerzen wäre), aber auch einen miesen Spannungsbogen. Dafür könnte aber auf der anderen Seite die Action punkten, da diese ganz gut und zudem sehr brutal inszeniert ist, wäre … tja wäre da nicht das Fehlen von über drei Minuten Material. Den um das „keine Jugendfreigabe“ Siegel zu bekommen, musste Kinowelt ordentlich schnippeln! Dies drückt die ohnehin schon dürftige Wertung noch weiter.
Bild – 7/10
Ton – 4/10
Bonus - 3/10
Film – 4,5/10